Fettabscheider Vorschriften: Auf diese gesetzlichen Regeln kommt es an

Es gibt eine ganze Reihe von rechtlichen Vorschriften, die in einem Zusammenhang mit dem Einsatz und der Zulassung von Fettabscheidern stehen. Grob lassen sich diese in Regelungen über den Wasserschutz selbst und in baurechtliche Bestimmungen über die Konstruktion, den Betrieb und den Einbau von Fettabscheidern unterteilen. Doch was gibt es noch hinsichtlich der Fettabscheider Vorschriften zu beachten?

Einsatz von Fettabscheidern: Pflicht und Wartung

Grundsätzlich gilt es immer zuerst herauszufinden, ob ein bestimmter Betrieb dazu verpflichtet ist, einen Fettabscheider einzusetzen. Dies kann grundsätzlich auf alle Unternehmen zutreffen, bei denen mit Öl oder Fett verschmutztes Abwasser entsteht. Wenn es um Öle und Fette geht, stehen hierbei häufig die Gastronomie und Betriebe, die sich mit der Herstellung von Lebensmitteln beschäftigen, im Fokus.

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Produktbild: ACO Passavant GmbH

Den Rahmen für die rechtliche Verpflichtung zum Einsatz von Fettabscheidern bildet vor allem das Wasserhaushaltsgesetz (WHG). Hier regeln die Paragraphen 57 und 58 einerseits, dass die Menge und die Schädlichkeit von Abwasser so gering gehalten werden muss, wie es die verfügbaren Verfahren nach dem aktuellen Stand der Technik ermöglichen. Andererseits wird hier durch die Fettabscheider Vorschriften bestimmt, dass das Einleiten von Abwasser in öffentliche Abwasseranlagen immer von den zuständigen Behörden genehmigt werden muss. Außerdem spielen hier das Landeswassergesetz und die kommunalen Abwassersatzungen eine wichtige Rolle bei der Entsorgung.

Geltende Normen und Richtlinien im Überblick:

  • DIN 4040-100 2016-12 (Neuste Fassung Dezember 2016) Ersatz für DIN 4040-100:2004-12: Abscheideranlagen für Fette – Teil 100: Anforderungen an die Anwendung von Abscheideranlagen nach DIN EN 1825-1 und DIN EN 1825-2
  • DIN EN 1825-1 (neueste Fassung): Abscheideranlagen für Fette – Teil 1: Bau-, Funktions- und Prüfgrundsätze, Kennzeichnung und Güteüberwachung
  • DIN EN 1825-2 (neueste Fassung): Abscheideranlagen für Fette Teil 2: Wahl der Nenngröße, Einbau, Betrieb und Wartung
  • DIN 1986-100: Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke; Zusätzliche Bestimmungen zu DIN EN 752 und DIN EN 12056
  • DIN 1986-30
  • DIN EN 752: Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden
  • DIN EN 12056
  • DIN 1988-4

Vorschriften für Abscheideranlagen: DIN 4040-100, DIN EN 1825-1 und mehr

Fettabscheider Vorschriften sind umfangreich und teilweise kompliziert. Verbindliche Vorschriften in diesem Bereich sind die beiden EU Normen DIN EN 1825-1 und DIN EN 1825-2. Außerdem kommt der nationale Anhang DIN 4040-100 zum Einsatz. Während in diesen Vorschriften die allgemeine Pflicht zum Fettabscheider näher definiert und Aufbau und Arbeitsweise entsprechender Anlagen im Gebäude beschrieben werden, gibt es zusätzlich regionale Regelungen. Diese legen zum Beispiel Grenzwerte und andere Bedingungen für die Einleitung von Wasser in öffentliche Abwasseranlagen fest. Betreibt man ein Unternehmen, das unter die Verpflichtung zur Vorreinigung von Abwasser fallen, dann gehört es zu den Pflichten des Unternehmers, sich eingehend über geltende Bestimmungen zu informieren.

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Produktbild: ACO Passavant GmbH

Generalinspektion und regelmäßige Wartung gewährleisten

Die EU Norm DIN EN 1825-1 beschäftigt sich vor allem mit den Bau-, den Funktions- und den Prüfgrundsätzen für Fettabscheider. Dagegen ist in der DIN EN 1825-2 die Rede von der angemessenen Nenngröße, dem Einbau, dem Betrieb und der Wartung der Abscheideranlage. In dem nationalen Anhang DIN 4040-100 wird schließlich näher beschrieben, welche Anforderungen und Voraussetzungen an die Anwendung von solchen Anlagen gestellt werden.

Da eine regelmäßige Betreuung der Abscheideranlage unverzichtbar ist, fordert die DIN 4040-100 neben der Generalinspektion und der jährlichen Wartung zusätzlich eine Eigenkontrolle. Berücksichtigen Sie also für die Planung ihres Abscheiders, dass Sie eine sachkundige Person für die Kontrolle benötigen. Diese Vorgabe durch die DIN 4040-100 gewährleistet, dass der Betreiber seine Anlage im Blick behält, die Fettabscheider Funktionen kennt und einen fachgerechten Umgang vorweisen kann. So wird beispielsweise zur Kontrolle die Schichtdicke der Ablagerungen monatlich gemessen und schriftlich festgehalten. Dadurch können Störungen, ausgelöst durch Öle und Fette, vorausschauend erkannt werden. Der Abscheider erfordert ebenso eine regelmäßige Durchlüftung, um beispielsweise Korrosion und Gerüche zu vermeiden. Es zeigt sich, die Fettabscheider Vorschriften sind umfangreich und erfordern ein entscheidendes Maß an Weitsicht.

Weitere Voraussetzungen für die Anlagen

Baurechtliche Bestimmungen regeln ergänzend, unter welchen Bedingungen eine Anlage überhaupt als Fettabscheider geeignet ist. Die Hersteller von Fettabscheidern sind dazu verpflichtet, Prüfverfahren für ihre verschiedenen Anlagetypen zu durchlaufen. Die letztliche Genehmigung für den Betrieb eines Fettabscheiders erteilt grundsätzlich die untere Wasserbehörde im jeweils zuständigen Landratsamt.

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Die Richtlinien und Vorgaben für Abscheider kennen

Die Betreiber von Abscheidern, müssen zahlreiche Aspekte beachten, darunter Themen wie Ablagerung, Kennzeichnung, Korrosion oder Reinigung. Aufgrund der Komplexität dieses Bereiches und der vielen rechtlichen Fettabscheider Vorschriften, die im Zusammenhang mit dem Einbau und dem Betrieb eines Fettabscheiders stehen, empfiehlt sich in der Regel die Beratung durch einen versierten Fachmann. Dieser sollte sich mit den aktuellen Bestimmungen wie der zuletzt ergänzten DIN 4040-100 ebenso gut auskennen, wie mit den Anlagen selbst.

Die Berechnung bzw. Bemessung des Fettabscheiders vor dem Kauf ist übrigens Teil unseres Services. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie einen Fettabscheider für Ihren Betrieb benötigen und einen professionellen Partner an Ihrer Seite haben wollen.

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