Fettabscheider FAQ – Wichtige Fragen & Antworten
Was ist ein Fettabscheider?
Ein Fettabscheider (auch Fettabscheideanlage genannt) ist eine technische Vorrichtung, die Fette und Öle aus dem Abwasser von gewerblichen Küchen und Lebensmittelbetrieben herausfiltert. Er wird in Restaurants, Großküchen oder Metzgereien eingesetzt, um zu verhindern, dass Fette und Öle in die Kanalisation gelangen und dort Verstopfungen oder Korrosionsschäden verursachen.
Ein Fettabscheider besteht aus einem Behälter, in dem sich das Abwasser sammelt, sodass sich die unerwünschten Stoffe vom Wasser trennen. Gereinigtes Abwasser wird in die Kanalisation abgeleitet, während Fette und Feststoffe separat entsorgt werden.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber „Allgemeine Informationen zu Fettabscheidern“.
Wie funktioniert ein Fettabscheider?
Die Funktionsweise eines Fettabscheiders beruht auf physikalischen Prinzipien. Das fetthaltige Abwasser wird in den Abscheidebehälter geleitet, wo sich schwerere Teilchen wie Speisereste am Boden absetzen (Schlammfang). Leichtere Stoffe wie Öle und Fette steigen nach oben und werden dort zurückgehalten. Eine spezielle Vorrichtung sorgt dafür, dass die Fette nicht mit dem Wasser weiterfließen.
Moderne Fettabscheider verfügen über geruchsreduzierende Systeme und automatische Entleerungsfunktionen.
Ist ein Fettabscheider in der Gastronomie Pflicht?
Ja, für viele Betriebe ist ein Fettabscheider gesetzlich vorgeschrieben. Restaurants, Hotels, Kantinen, Bäckereien, Metzgereien und andere Lebensmittelverarbeiter müssen einen Fettabscheider betreiben, wenn fetthaltiges Abwasser entsteht.
Die Pflicht ergibt sich aus den lokalen Abwassersatzungen und der DIN 4040-100. Verstöße können zu Bußgeldern oder behördlichen Maßnahmen führen.
Mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag „Fettabscheider in der Gastronomie“.
Welche gesetzlichen Vorschriften gelten für Fettabscheider?
Zu den wichtigsten Regelwerken gehören:
DIN EN 1825: Regelt Bauart, Bemessung, Einbau, Betrieb und Wartung.
DIN 4040-100: Definiert zusätzliche Anforderungen, wie regelmäßige Wartung und Generalinspektionen.
Wasserhaushaltsgesetz (WHG): Regelt das Einleiten gewerblicher Abwässer.
Kommunale Abwassersatzungen: Legen lokale Anforderungen fest.
Einen ausführlichen Überblick finden Sie im Artikel „Fettabscheider-Vorschriften im Überblick“.
Welche Arten von Fettabscheidern gibt es?
Fettabscheider lassen sich nach Bauart, Material und Entsorgungsart unterscheiden:
Freiaufstellung oder Erdeinbau: Erdmodelle bieten mehr Volumen, während freistehende Modelle einfacher zugänglich sind.
Materialien: Kunststoff (PE/PP) ist leicht und kostengünstig, Edelstahl besonders robust.
Entsorgungsart: Manuelle oder automatische Modelle mit verschiedenen Komfortfunktionen.
Mehr dazu in unserem Ratgeber „Fettabscheider kaufen – Vorschriften, Größen & Kosten“.
Wie wähle ich die richtige Nenngröße (NS)?
Die Nenngröße eines Fettabscheiders wird anhand des maximalen Schmutzwasserzuflusses bestimmt. Dabei spielen Faktoren wie Betriebsart, Anzahl der Mahlzeiten pro Tag und angeschlossene Küchengeräte eine Rolle.
Mehr dazu in unserem Artikel „Größen & Nenngrößen von Fettabscheidern“.
Wie wird ein Fettabscheider eingebaut?
Der Einbau erfolgt durch einen Fachbetrieb und unterscheidet sich je nach Modell:
Freiaufgestellte Anlagen: Werden direkt an Abwasserleitungen angeschlossen.
Erdmodelle: Benötigen Erdarbeiten, eine stabile Bettung und fachgerechte Abdichtung.
Probenahmeschacht: Oft gesetzlich vorgeschrieben.
Ausführliche Hinweise im Artikel „Fettabscheider Einbau – das ist zu beachten“.
Ist ein Probenahmeschacht erforderlich?
In den meisten Fällen ja. Laut DIN 4040-100 muss ein Probenahmeschacht hinter dem Fettabscheider installiert werden, um das gereinigte Abwasser zu überprüfen.
Mehr dazu in unserem Ratgeber zur Probenahmeschacht-Pflicht.
Ist eine behördliche Genehmigung erforderlich?
Ja, ein Fettabscheider muss in den meisten Fällen vorab von den zuständigen Behörden genehmigt werden, insbesondere wenn es sich um einen Neubau oder eine nachträgliche Installation handelt. Die Genehmigungspflicht ergibt sich aus den jeweiligen kommunalen Abwassersatzungen und dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG). Vor der Installation muss der Betreiber den geplanten Fettabscheider bei der zuständigen Behörde anmelden und eine Genehmigung für den Einbau und Betrieb einholen. Dabei sind technische Unterlagen wie Pläne, Berechnungen zur Nenngröße und Nachweise über die Einhaltung der relevanten DIN-Normen (DIN EN 1825 und DIN 4040-100) erforderlich. Erst nach Erhalt der behördlichen Freigabe darf der Fettabscheider installiert und in Betrieb genommen werden. Zudem verlangen viele Kommunen eine Abnahme der Anlage nach der Installation durch einen Sachverständigen oder die Behörde selbst. Eine fehlende Genehmigung kann zu Bußgeldern oder einem Betriebsverbot führen. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig mit den örtlichen Vorschriften auseinanderzusetzen und die Genehmigung rechtzeitig zu beantragen.
Mehr Informationen zur Genehmigungspflicht finden Sie hier.
Wer darf einen Fettabscheider einbauen?
Der Einbau eines Fettabscheiders sollte von einem spezialisierten Fachbetrieb durchgeführt werden, um eine normgerechte Installation und den sicheren Betrieb zu gewährleisten. Dies ist wichtig, da beim Einbau technische und gesetzliche Vorgaben eingehalten werden müssen, insbesondere die DIN EN 1825 und DIN 4040-100. Zudem verlangen viele Kommunen den Nachweis einer fachgerechten Montage durch ein zertifiziertes Unternehmen. Betreiber sollten sich daher frühzeitig über geeignete Fachbetriebe in ihrer Region informieren und sicherstellen, dass der Einbau gemäß den geltenden Vorschriften erfolgt.
Kontaktieren Sie uns für eine Beratung oder nutzen Sie unseren kostenlosen Rückrufservice.
Wie oft muss ein Fettabscheider gewartet werden?
Entleerung: Monatlich oder bei 50 % Füllstand des Schlammfangs.
Wartung: Jährlich durch Fachkundige.
Generalinspektion: Alle 5 Jahre.
Betriebstagebuch: Führen und dokumentieren.
Mehr dazu in unserem Artikel „Fettabscheider-Wartung“.
Was kostet ein Fettabscheider?
Anschaffung: 1.000–10.000 € je nach Modell und Größe.
Einbau: 2.000–10.000 €.
Betriebskosten: 1.200–3.600 € jährlich (Entsorgung, Wartung, Inspektion).
Preisbeispiele und weitere Details in unserem Ratgeber „Fettabscheider kaufen – Kosten“.
Was ist der Unterschied zwischen mobilen und stationären Fettabscheidern?
Stationäre Fettabscheider sind fest installierte Anlagen, während mobile Fettabscheider für temporäre Einsätze genutzt werden. Mobile Lösungen sind nur für geringe Mengen Abwasser geeignet.
Wie wird das gesammelte Fett entsorgt?
Das in einem Fettabscheider gesammelte Fett muss fachgerecht entsorgt werden. Dies erfolgt durch zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe, die das Fett absaugen und entsprechend weiterverarbeiten. Die Entsorgungskosten variieren je nach Standort und Intervall.
Wichtig: Betreiber müssen ein Betriebstagebuch führen, in dem jede Entleerung und Wartung dokumentiert wird.
Mehr dazu in unserem Artikel „Fettabscheider-Entsorgung“.
Externe Ressourcen
Um sich weitergehend über gesetzliche Regelungen und Umweltstandards zu informieren, können folgende Quellen hilfreich sein:
Diese Links bieten weiterführende Informationen und unterstützen Sie dabei, die gesetzlichen Anforderungen an Fettabscheider besser zu verstehen.